Im folgenden Video wird nichts weniger als die Zukunft des Internets beschrieben – und das auf eine sehr schöne, verständliche Art und Weise (allerdings leider auf Englisch).
Grundsätzlich geht es bei der Zukunft des Internets um die Tatsache, dass die Datenmenge im Internet Jahr für Jahr exponentiell steigt. Neue Technologien werden entwickelt, Geräte mit dem Netz verbunden. Man denke hier etwa nur an Internet-fähige Kühlschränke, wie sie uns von technischen Visionären bereits vor Jahren vorgestellt wurden, die sich ihre Inhalte nachbestellen, sobald diese zur Neige gehen. Aber auch andere Automaten, beispielsweise für Fahrkarten, sind mit dem Netz verbunden.
Durch das Web 2.0, also das Social Web oder „Mitmach Web“, wird es jedermann auf einfache Art ermöglicht, selbst Informationen im Netz bereit zu stellen. Und die Nutzer tun dies auch fleißig. Eines der besten Beispiele hierfür ist wohl die Wikipedia, die sich seit ihrer Ent
stehung im Jahr 2001 zur umfangreichsten (die englische Wikipedia enthält seit August 2009 über 3 Millionen Artikel) und korrektesten (Laut diverser Studien braucht sich die Wikipedia nicht hinter etablierten Enzyklopädien wie Encyclopaedia Britannica und dem Brockhaus zu verstecken und übertrifft diese sogar in vielen Bereichen) Ansammlung menschlichen Wissens entwickelt hat. Doch natürlich posten die User nicht nur nützliches Wissen ins Netz – Soziale Netzwerke wie Facebook und studiVZ werden mit persönlichen Informationen sowie Bildern der letzten Parties befüllt, auf Twitter erzählt so mancher von seinen täglichen Lebensgewohnheiten.
Doch das Web 2.0 hat auch noch eine andere Seite: Mehr und mehr Dienste öffnen sich und stellen ihre Daten über vorwiegend XML-basierte Web Services zur Verfügung. Dadurch lassen sich neue Seiten und Dienste erstellen, die die Funktionalität dieser Web Services verwenden und kombinieren. Eine große Liste der verfügbaren Services und APIs findet sich beispielsweise unter programmableweb.com Der größte Anbieter solcher Dienste ist sicherlich Google und der am häufigsten in fremde Seiten eingebettete Dienst warscheinlich Google Maps. Wer sich solch ein sogenanntes „Mashup“ einmal ansehen möchte, findet beispielsweise unter TwitterMap.de eines, das die Karten von Google Maps mit Benutzern und ihren „Tweets“ von Twitter verknüpft und so anzeigt, wer von wo twittert.
Ein Problem dieser Mashups ist jedoch, dass fast jeder Dienst auf seinem eigenen Datenformat beruht und diese so nicht ohne weiteres untereinander ausgetauscht werden können. Ändert ein Anbieter etwas an seinem Dienst, so zerbricht oft die Funktionalität der Dienste, die den Web Service des Anbieters verwenden.
Wie wir sehen, bietet das Web uns schon heute eine immense Fülle an mehr oder minder wichtigen Informationen und Diensten, deren Anzahl und Umfang auch in den kommenden Jahren extrem weiterwachsen wird. Um diesen gigantischen Datenmengen Herr zu werden und noch das zu finden, was wir auch suchen, sind wir auf die Mithilfe von Maschinen angewiesen. Das Problem dabei ist, dass das heutige Netz nicht gerade maschinenfreundlich ist. Nur mit großem Aufwand lässt sich für Maschinen der Sinn und Zweck einer Webseite erahnen. Von Bildern und Videos ganz zu schweigen. Herkömmliche Keyword basierte Suchtechniken liefern viel zu viele nicht relevante und vor allem auch nicht jedes relevante Ergebnis zurück. Die menschliche Sprachenvielfalt verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Hinzu kommen die unterschiedlichen Schnittstellen und Protokolle der Web Service Anbieter. Das Hauptproblem bei all dem ist das Fehlen von Bedeutung.
An diesem Punkt versucht das Semantic Web beziehungsweise das Netz der Dinge anzusetzen. Jedem „Ding“ auf der Welt wird hier eine eigene Adresse in Form einer URI zu
gewiesen. Über einfache Aussagen können diese Dinge dann miteinander verknüpft oder auch verschmolzen werden. Dabei bedient man sich unter anderem an Techniken der künstlichen Intelligenz. Kernphilosophie beim Semantic Web ist es jedoch, die Dinge einfach zu halten (KISS-Prinzip). Doch das Semantic Web ist nicht neu, es wird bereits seit vielen Jahren von einer großen Anzahl an Organisationen unter dem Dach des Internetkonsortiums W3C vorangetrieben. Die Ergebnisse der Arbeit lassen sich in Form von Spezifikationen auf den Seiten der Semantic Web Working Group einsehen.
Doch nun erst einmal das Video:
Und warum interessiere ich mich für das Thema? Nun, außer der Tatsache, dass ich mich als Technikfreak selbstverständlich ständig mit neuen Entwicklungen befasse, war das Semantic Web Thema meiner, Anfang diesen Jahres erfolgreich abgeschlossen, Diplomarbeit mit dem Titel „Konzept und Implementierung von Integrationsszenarien mit Semantic Web Technologien“, die ich in Zusammenarbeit mit der HTWG Konstanz und meinem jetzigen Arbeitgeber, der TechniData AG, erstellt habe. Desweiteren wurde mir von der HTWG für dieses Semester ein Lehrauftrag zu diesem Thema angeboten , den ich selbstverständlich auch angenommen habe. Also bereitet euch darauf vor, in der nächsten Zeit noch mehr über dieses wunderbare Thema zu erfahren 😉